Die Dinge einfach halten
Achten Sie darauf, im telefonischen Gespräch nicht zu weit abzudriften. Das Telefonat dient als erstes Screening, nach dem sich entscheidet, wer zum persönlichen Vorstellungsgespräch eingeladen wird. Sie müssen also nicht die gesamte Vita der Bewerber:innen abfragen. Mit einfachen Fragen bleiben Sie in sicheren Gewässern.
Viele Bewerber:innen sind im Gespräch nervös und es entsteht schnell eine angespannte Gesprächsatmosphäre, in der wirklich wesentliche Erkenntnisse möglicherweise verborgen bleiben. Kommen Sie den Bewerber:innen entgegen, indem Sie sich zunächst selbst vorstellen und auf die geplante Dauer und Struktur des Gesprächs eingehen.
Welche Art von Fragen angemessen sind
Denken Sie daran, die Dinge einfach zu halten. Aufgrund des fehlenden visuellen Kontakts sind telefonische Vorstellungsgespräche nicht für komplexe Fragen geeignet, für deren Beantwortung Ihre Gesprächspartner:innen weiter ausholen müssen. Natürlich wünschen Sie sich, dass die Bewerber:innen sorgfältig auf Ihre Fragen eingehen. Trotzdem sollten Sie Fragen vermeiden, die am anderen Ende der Leitung nur Kopfzerbrechen bereiten.
Ihre Fragen sollten dazu dienen, über den Lebenslauf und das Anschreiben hinaus mehr über die Bewerber:innen zu erfahren und bewerten zu können, ob ihre Berufserfahrung zur ausgeschriebenen Stelle passt. Hier unsere Tipps zu den besten Fragen im telefonischen Vorstellungsgespräch:
1. Warum haben Sie sich auf die Stelle beworben?
Klingt es so, als ob die Person am anderen Ende der Leitung den Job wirklich haben möchte? Ist Begeisterung in der Stimme zu hören? Schließlich wünschen Sie sich Bewerber:innen, denen es wirklich etwas bedeuten würde, von Ihnen angestellt zu werden, und keine lustlosen oder gleichgültigen Antworten. Nur wer aufrichtige Begeisterung zeigt, ist fest davon überzeugt, das Handwerkszeug zu besitzen, das für Erfolg in Ihrem Job erforderlich ist.
2. Verwenden Sie Screening-Fragen
Durch Screening-Fragen können Sie gezielt feststellen, ob die Bewerber:innen die notwendigen Mindestvoraussetzungen für die Stelle erfüllen – etwa bestimmte Software-Kenntnisse oder grundlegende Qualifikationen. Zum Beispiel:
Wären Sie bereit, beruflich zu reisen?
Besitzen Sie eine Fahrerlaubnis ohne Eintragungen im Fahreignungsregister?
Haben Sie eine PRINCE2 Zertifizierung?
Natürlich sind solche Screening-Fragen immer abhängig von der Art der Stelle, die zu vergeben ist, und sollten sich dementsprechend an der Stellenbeschreibung orientieren. Mit diesen Fragen können Sie ganz einfach sicherstellen, dass keine ungeeigneten Bewerber:innen zum persönlichen Vorstellungsgespräch eingeladen werden. Eine reine „Ja/Nein“-Frage reicht dazu manchmal schon aus.
3. Inwiefern würde Ihre Berufserfahrung Ihnen helfen, in dieser Rolle erfolgreich zu sein?
Achten Sie darauf, ob die Bewerber:innen die Stellenbeschreibung genau gelesen haben. Sie sollten konkrete Beispiel für die vorausgesetzte Berufserfahrung nennen können. Im Idealfall können sie mit ihren Antworten auch demonstrieren, wie sie ihre Fachkenntnisse und ihre berufliche Erfahrung eingesetzt haben, um greif- und messbare Ergebnisse zu erzielen.
4. Warum möchten Sie Ihre aktuelle Stelle verlassen/haben Sie Ihre letzte Anstellung gekündigt?
Wenn Ihr:e Gesprächspartner:in hierauf mit einer Hasstirade auf den aktuellen Arbeitgeber reagiert, sollten Sie hellhörig werden. Achten Sie darauf, welche Bewerber:innen nach einer neuen Herausforderung suchen oder schon länger auf eine freie Stelle im betreffenden Bereich warten (idealerweise sogar ganz konkret in Ihrem Unternehmen).
5. Welche Herausforderungen wünschen Sie sich von der neuen Stelle?
6. Was ist Ihnen im Job wichtig?
7. Wie würden Sie Ihre Arbeitsweise beschreiben?
Mit diesen Fragen können Sie mehr über die berufliche Mentalität der Bewerber:innen erfahren. Wie viel Ehrgeiz haben sie? Möchten sie sich beruflich weiterentwickeln? Und wie steht es um ihre Selbstdisziplin? Achten Sie genau darauf, wie sie ihre Antworten strukturieren und wie groß die Übereinstimmungen mit Ihrem Anforderungsprofil sind.
8. Was motiviert Sie?
9. In welcher Arbeitsumgebung können Sie am besten arbeiten?
Anhand solcher Fragestellungen können Sie bewerten, ob sich die Bewerber:innen gut in das Arbeitsumfeld Ihres Unternehmens einfügen könnten. Benötigen sie viel Hilfestellung oder sind sie in der Lage, sich eigenständig an Aufgaben heranzutasten? Arbeiten sie grundsätzlich lieber alleine oder im Team? Denn unabhängig von ihren Talenten kommen manche Menschen in bestimmten Arbeitsumgebungen einfach nicht zurecht.
10. Was machen Sie gerne in Ihrer Freizeit?
Manchmal vergisst man schnell, dass die Bewerber:innen in erster Linie Menschen sind und das Berufliche nur einen Teil ihrer Identität ausmacht. Achten Sie auf Hinweise, dass Ihre Gesprächspartner:innen auch menschlich gut zu Ihrem Team passen würden.
11. Haben Sie noch Fragen?
Vergessen Sie nicht, alle Fragen zu klären, die die Bewerber:innen zur Stelle oder zum Einstellungsverfahren haben. Haben Sie alle Fragen beantwortet, sollten Sie ihnen für das Gespräch danken und ihre Kontaktinformationen nennen, sodass sie im Falle weiterer Fragen erreichbar sind. Ihre Gesprächspartner:innen werden das zu schätzen wissen!
Im telefonischen Vorstellungsgespräch die erforderlichen Informationen zu erhalten erfordert vor allem, die Dinge einfach zu halten und auf Hinweise zu achten, dass die Bewerber:innen die Grundvoraussetzungen für die Stelle erfüllen. Steht die persönliche Vorstellungsrunde an, werden Sie durch den vorherigen Ausschluss ungeeigneter Bewerber:innen viel Zeit gespart haben, weniger auf grundsätzliche Fragen eingehen müssen und sich intensiver mit den Charakteren hinter den Lebensläufen beschäftigen können. Kurz gesagt: Das tun, worum es in diesen Gesprächen eigentlich geht.
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